Sicherheit und Raum

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Sicherheit und Raum

 

 

 

Der Begriff der SICHERHEIT wird nicht nur im Rahmen von politischen Diskussionen gerne genutzt. Aber was ist eigentlich SICHERHEIT? Gibt es “die” SICHERHEIT oder zeigt sich SICHERHEIT vielmehr dadurch, dass keine Unsicherheit verspürt wird? 

Gerne wird bei Sicherheitsdiskussionen angeführt, dass es keine absolute SICHERHEIT gibt. Aber auch diese Erkenntnis erscheint eher als Ablenkungsmanöver bzgl. nicht genutzter Möglichkeiten, als dass dieses eine Erklärung für Sicherheit sein kann.  SICHERHEIT zu erklären ist vor dem tatsächlichen Umfang und der relevanten und zudem dynamischen Einflussfaktoren kaum möglich. Dennoch erleben wir gerade zur jetzigen Zeit vielfache Versuche, dieses Thema darzustellen. Hierbei werden oftmals die Zusammenhänge - je nach gewünschter Richtung - vereinfacht und eindimensional dargestellt und mit populistischen Schlagwörtern besetzt. Der hierbei gerne genutzte Begriff der SICHERHEITSARCHITEKTUR gleicht dabei allerdings eher der architektonischen Gestaltung des “Haus vom Nikolaus”. Ausgehend von der Annahme, dass SICHERHEIT weiblich ist, kann man diese Architektur auch gut und gerne als die "Dame ohne Unterleib" bezeichnen.

SICHERHEIT ist immer kontextbezogen zu betrachten und erfährt insbesondere im öffentlichen Raum eine besondere Wahrnehmung. Leider wird dieser öffentliche Raum nicht selten in Zuständigkeit aufgeteilt und separiert bewertet.  Auffällige Strukturen, bauliche sowie soziale Gegebenheiten und Prozesse, störende Verhaltensweisen bis hin zu Kriminalität, Angsträume, Kriminalitätsfurcht und dadurch bedingte Wechselwirkungen und Wahrnehmungen werden nicht als Ganzes betrachtet bzw. analysiert. Lösungsansätze ohne eine vorherige gesamtheitliche Bestandsaufnahme zeigen sich dann auch lediglich als Insellösung und können zu keinen nachhaltigen Problembewältigungen beitragen.

Schaut man in die räumlichen Problembereiche zeigen sich dort immer wiederkehrende sicherheitsrelevante Strukturen, welche sich nicht selten auch in der baulich-technischen Gestaltung wiederfinden. Licht und Beleuchtung ist bei dem Thema SICHERHEIT immer wieder von großer Bedeutung. Problembehaftetes störendes menschliches Verhalten, Gruppenstrukturen und daraus resultierende Unsicherheiten zeigen sich gleichermaßen wie ein “Roter Faden” in solchen Bereichen. Im wesentlichen zeigt sich ein ZUVIEL und ein ZUWENIG in diesen Bereichen, was wie eine Erkrankung wirkt und zunächst einer Untersuchung bedarf bevor hieraus Strategien und Lösungen entstehen können.

SICHERHEIT mit formalisierten Checklisten oder kontextunabhängigen Empfehlungen herbeiführen zu wollen, zeigt sich regelmäßig untauglich. Erst die Berücksichtigung aller räumlichen Gegebenheiten zeigt die Unverzichtbarkeit der Ausrichtung von SICHERHEIT in ein tatsächliches Querschnittsthema interkommunaler, interdisziplinärer und integrativer Prozesse. Nur hierdurch kann die Erfassung aller Perspektiven und Möglichkeiten sichergestellt werden, um hieraus dann problem- und situationsangemessene Lösungsansätze zu finden.

 

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