Sicherheit und Raum

Analysieren - Planen - Umsetzen 

Gesunde Mischungen* 

 

Als eines der Hauptprobleme in der sicherheitsfokussierten Betrachtung von Quartieren, zeigt sich immer wieder der Verlust von „gesunden Mischungen“. Eine funktionierende Stadtgesellschaft benötigt eine ausgewogene Gesamtstruktur, um schädlich wirkende Faktoren auffangen zu können.

Eine gesamtstädtische Betrachtung zeigt sich hier regelmäßig ungeeignet, da sich die Planungs- und Handlungsmöglichkeiten aus den jeweiligen konkreten kleinräumigen Bereichen ergeben. Deshalb muss die Mischung immer kleinräumig betrachtet werden. Zeigen sich dort ungünstige Strukturen oder Schwachstellen, können diese nicht durch eine positive Gestaltung bzw. Entwicklung im gesamtstädtischen Blickwinkel aufgefangen werden. Das bedeutet, dass jedes Quartier, jeder Sozialraum sich nur über sich selbst definieren, reglementieren und erstarken kann. Ein Zuviel an ungünstigen Parametern (z. B. Armut, Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit) in einem Quartier führt nicht nur dazu, dass dieser Raum sich nicht selber „heilen“ kann, sondern die dort lebenden Menschen haben keine (räumlich gestalterische als auch sozioökonomische) Vorbilder oder Perspektiven nach welchen sie streben können. 

Quartiere definieren sich u. a. durch ihre Vielfalt sowohl in der Infrastruktur, der Gestaltung und den dadurch bedingten Möglichkeiten und Teilhabeprozesse im öffentlichen Raum , als auch durch die dort empfundene Wahrung des Rechts und somit der Wahrnehmung von Sicherheit und Ordnung. Eine begünstigende Ausgewogenheit in den Strukturen ist hierbei DER verschneidende und entscheidende Faktor.

Gerade die sog. „Problemquartiere“ verfügen durchgehend über eine Struktur, welche negative Weiterentwicklungen begünstigen. So finden sich dort u. a. Wohnraum, welcher für den „Normalbürger“ aufgrund seiner Beschaffenheit und Lage unattraktiv ist. Dieser Wohnraum zeigt sich allerdings z. B. für (Armuts-) Flüchtlinge und Zuwanderer genau deshalb ausnehmend interessant. Dieses führt zwangsläufig zu einem deutlichen MEHR an Fremdheit und das Quartier zeigt immer weniger Struktur, welche eine Integration erstrebenswert erscheinen lässt bzw. dieses überhaupt ermöglicht.

Leerstände prägen oftmals das Stadtbild dieser Quartiere und werden (wenn überhaupt) den dort dann vorherrschenden kulturellen bzw. ethnischen Gepflogenheiten und Bedarfen angepasst und fangen an das Stadtbild und dessen Wirkung für Außenstehende zu prägen. Der wesentliche Wirkfaktor ist hierbei das Bewahren der Fremdheit, so dass genau diese eindimensionale Wirkung nach außen entsteht. 


 

 

 

 

 

 

 

 

* Es handelt sich um eine sehr verkürzte Zusammenfassung dieses Themas. Für weitergehende Informationen kontaktieren Sie mich.